Die Sternwarte
Das Hobby und meine Sternwarte(n)
Wie alles begann…
Das Interesse an der Astronomie begann 1969 mit der esrten Mondlandung von Apollo 11, die mich einfach faszinierte. 1971 schaffte ich mir ein Tasko 114mm Spiegelteleskops aus einem Kaufhaus an, das ich mir von meinem ersten, selbstverdienten Geld durch einem Ferienjob für 600DM kaufte. Nach einigen Selbstbauten nach Staus und Kauf einer Unitron 128 Montierung wurde der Anspruch an die Geräte in den Anfangsjahren schnell größer. 1982 entstand daher am elterlichen Haus als Schutzbau für mein neues Teleskop die erste Sternwarte in Kuppelbauweise (3,20m) nach den Plänen von Staus. Sie beherbergte eine neue ALT5 AD Teleskop-Montierung, die mir durch ihren präzisen Lauf und hohe Belastbarkeit viele Jahre Freude bereitete; es war noch echte, solide Wertarbeit „Made in Germany“ aus der Teleskopschmiede von Eckhard Alt in Limburgerhof.
Meine erste Sternwarte am Liethberg war zunächst für visuelle Beobachtungen gedacht. Durch den wechselbaren Setup mit einem Lichtenknecker 8″ F/6 Spiegelteleskop und AK 90mm/ F14,4 Refraktor für die Planeten-Beobachtung kam später ein 12″ F/5 Newton Spiegelteleskop und ein MPT200 für die Astrofotografie hinzu.
Nach neuer Haus- und Familienplanung in der Florianstrasse erfolgte auch der erforderliche Rückbau meiner Privatsternwarte am Liethberg, die Instrumente brachte ich zwischenzeitlich in meiner Gartenhütte unter. Durch meinen weiteren, beruflichen Werdegang (Elektrotechnik) habe ich in der Zeit neuere Teleskopsteuerungen und einige Zusatzgeräte weitgehend selbst entwickelt und gebaut.
Die meiste Freude bereitete mir als leidenschaftlicher Planetenbeobachter ein selbstgebauter 8″ /F6 (siehe Abbildung) Newton im Alu-Tubus von Eckard Alt. Den Spiegel hatte ich zwischenzeitlich erneuern müssen, dazu erstmals selbst geschliffen und bei der Befort in Wetzlar beschichten lassen. Der Schliff dieser Optik gelang mir nach zwei „Anläufen“ und Feinstpolitur in ausgezeichneter Abbildungsqualität.
Es folgten für die Astrofotografie eine kleine Hypersensiblisierungsanlage für das Filmmaterial (Technical Pan u. A.) nebst kleinem Fotolabor, im Eigenbau ein Schiefspiegler (20cm) nach Kutter und die Anschaffung des legendären MPT200 von Lichtenknecker für die Astrofotografie. Vom MPT200/2400 fertigte ich erstmals eine perfekte „Kopie“ der Schmidtplatte an; ein Projekt, das sich als langwierig aber auch sehr lehrreich im Verständnis zu optischen Schmidt-Cassegrain Systemen erweisen sollte; mein Optiklabor war in der Zeit bereits beträchtlich angewachsen. Das MPT 200 lieferte mir jedenfalls nach einigen Umbauten als lichtstarke (F/4) Flatfield Kamera (FFC) einige Jahre tolle Ergebnisse in der analogen Astrofotografie.
Durch Einzug der Digitaltechnik in die Astrofotografie mußte dann auch die Hypersensiblisierungsanlage nebst Labor und den eingelagerten Filmergebnissen in meinem Gefrierschrank Platz machen. Zu Beginn der technischen Entwicklung waren CCD-Sensoren flächenmäßig deutlich kleiner als das Standard 24 x 35 mm Kleinbildformat, aber sie waren deutlich empfindlicher und litten nicht unter dem Reziprozitätsfehler (dem Schwarzschildeffekt), einem klassischen Problem von allen Standard Filmemulsionen. CCD-Sensoren waren jedoch sehr teuer und es dauerte einige Zeit, bis Sensoren in Kleinbildgröße zu Preisen verfügbar waren, die ich mir leisten konnte.
Ich trennte mich durch die ständigen, technischen Veränderungen immer wieder von verschiedenen Geräten und Teleskopen, zuletzt auch schweren Herzens von meiner Alt5AD Montierung (Foto), die immerhin über 30 Jahre in meinem Besitz war. Durch schlechtere Bedingungen -mit zunehmend störenden Lichtquellen im häuslichen Umfeld- schaffte ich mir für nächtliche Deep Sky-Exkursionen und Langzeitbelichtungen mit Digitalkameras im „mobilen Feldeinsatz“ ein leichteres Teleskop mit Montierung an.
Mobile Instrumentierung
Nach Wechsel der Instrumente bin ich mit einem Williams 80mm/ F6,8 Apo-Refraktor, 203mm/1625mm Ritchey-Chretien (RC) im Carbon-Tubus und einem (Selbstbau) TMB Apo Refaktor 152/1200mm gut ausgerüstet. Die Skywatcher EQ6 Pro Montierung mit einigen Zusatzeinbauten und Verbesserungen für die Deep-Sky Fotografie lassen z. Zt. wenig Wünsche offen.
Ein Lacerta MGEN Autoguider mit hochempfindlicher Kamera zur präzisen Nachführungskorrektur erleichtert die Langzeitbelichtung mit der EQ6 erheblich. Als Kamera für die Deepsky Aufnahmen verwende ich nach der EOS 20Da, EOS 40Da, Alccd6 und Alccd9 nun eine ASI1600 Astrokamera mit Filterrad, für die Planetenaufnahmen an diesen Instrumenten hochempfindliche, Highspeed- Industriekameras verschiedener Hersteller (Basler,TIS u.A.) mit USB und GigE-Anschluß zum Filmen und Stacken.
Meine stationäre Sternwarte mit Meade 16″ ACF
Stationär ist inzwischen ein Instrumentarium in der kleinen Gartensternwarte untergebracht, das auch für Schul- und Volkssternwarten oder Forschungsprogrammen an Universitäten geeignet ist. Die Teleskope sind ein kompakter, leistungsfähiger 16″ (406/4064mm) Cassegrain mit Advanced Coma Free (ACF/F10) Optik und ein TMB Apo Refaktor (152/1200mm) mit hervorragender Abbildungsgüte (nadelfeine, farbreine Sterne). Die große LX200 Gabelmontierung ist für den hochgenauen Encoderbetrieb inzwischen umgerüstet, eine Neuheit dieses Montierungstyps und damit bereits auf dem neusten Stand der Technik. Alles befindet sich unter einem automatisch drehbaren Kuppeldach (Baader Planetarium) und kann mit der selbst entwickelten Kuppelsteuerung im Remotebetrieb vom Wohnhaus (Gigabit Netzwerk) oder über das Internet vollständig überwacht und gesteuert werden.
Man sieht es…
jedenfalls dem kleinen, unscheinbaren Kuppelgebäude nicht an, was sich unter der Hülle verbirgt. Da bekanntlich Sternwarten nicht beheizt sind, stellt der Remote-Betrieb vom Wohnhaus besonders in den kalten, klaren Wintermonaten eine echte Erleichterung dar. Für den automatischen Betrieb mit Nachführung der Kuppel baute ich mir dazu die passende Kuppelsteuerung.
Zum Meade 16″ ACF Teleskop
Meine Entscheidung fiel als leidenschaftlicher Planetenbeobachter zu Gunsten eines 16″ ACF durch die großzügige Öffnung und Brennweite von 4m (F10). Das Teleskop und die umgebaute Montierung bringt für mich Eigenschaften mit, die sonst nur Instrumente in Einzelanfertigungen mit einem wesentlich höheren Preis haben. Ob es nun die Planeten- oder auch Deep-Sky-Beobachtung, CCD-Astrofotografie oder die Photometrie mit hoher Genauigkeit ist. Dieser kompakte, optische Tubus gehört nach einigen, technischen Änderungen, Verbesserungen und resultierenden, positiven Erfahrungen damit zu den universellsten und leistungsfähigsten Serienteleskopen.
Ich bin ständig bemüht, die Qualität meiner Instrumente durch Erweiterungen der Elektronik, Mechanik und Optik nachhaltig zu verbessern und auf dem neusten, technischen Stand zu halten. Die Kombination der modernisierten LX200 Gabelmontierung mit neuem, hochpräzisen Encoderbetrieb und dem 16″ Cassegrain Tubus liefert dabei nach optischen, elektronischen und mechanischen Verbesserungen tolle Ergebnisse. Optischen Unzulänglichkeiten aus kostengünstigen Konstruktionen und der Fertigung mit breiter Serienstreuung der Optik ist bei diesem Geräte weitgehend bereinigt; ein zugegeben, großes Manko vieler Schmidt-Cassegrain Teleskope unterschiedlichster Hersteller.
Umbau Meade 16″ ACF
Einige Infos zu Umbaumaßnahmen eines Meade ACF 16″ Cassegrain…
Umbau der Montierung
Nach etwa 20 Jahren treuem Dienst gab es in der großen Gabelmontierung den technischen Supergau…
Gibt es Eis auf dem Mond?
Diese Frage beschäftigte mich als Amateurastronom schon in jungen Jahren, denn den ursprünglichen Anlass…
Aktuelles am Himmel
Aktuelle astronomische Ereignisse und Berichte im Jahreskalender…